Für viele Grill-Fans ist und bleibt der klassische Holzkohlegrill das einzig Wahre, wenn es ums Grillen geht. Einige sagen auch, dass der wahre Grill-Geschmack nur beim Holzkohlegrill zur Geltung kommt. Der Grill-Geschmack entsteht natürlich durch die Holzkohle. Das Fleisch wird direkt über der Kohle gegrillt und nimmt somit dieses rauchige Aroma an. Doch der Holzkohlegrill ist vielfältig und es gibt verschiedene Arten. Jede davon hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Je nachdem wie oft man Grillt, für wieviele Personen man Grillt, wie man Grillt und vor allem was man Grillt, muss man sich für eine Art von Holzkohlegrill entscheiden, die zu einem selbst passt.
Geschichte des Holzkohlegrills
Auch wenn das Grillen in Europa erst nach dem zweiten Weltkrieg an Popularität gewann und immer beliebter wurde, wurde es schon viel früher erfunden. Vor über 300.000 Jahren haben unsere Vorfahren bereits ihre erlegte Beute über offenem Feuer zubereitet. Somit ist das Grillen eine der ältesten Methoden der Nahrungszubereitung.
Die erste Art Grillrost wurde laut Forschern wohl von den Römern erfunden und ist somit auch weit über 1500 Jahre alt. Beim Wort Barbecue ist man sich noch nicht einig. Entweder es stammt aus dem Wortschatz eines haitianischen Indianerstammes, oder es kommt vom französischen „Barbe-á-queue“. Dies wird wohl für immer ein ungelöstes Rätsel bleiben.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde das Grillen zur Zeit der großen Depression wieder beliebt. Spätestens ab 1952, mit der Erfindung des Kugelgrills, durch George Stephen, erreichte der Holzkohlegrill die breite Masse und ermöglichte zugleich das indirekte Grillen. Zur etwa selben Zeit wurde das Grillen in Europa immer beliebter und mittlerweile gibt es kaum etwas was wir so sehr mit dem Frühling und Sommer verbinden wie das Grillen. Mehr zur Geschichte des Grillens, verschiedenen Grill-Arten und weiteres gibt es auf dem Wikipedia-Beitrag zum Thema Grillen.
Varianten des Holzkohlegrills
Kugelgrill
Der Kugelgrill oder auf englisch auf häufig Kettle genannt, ist wohl die beliebteste Variante des Holzkohlegrills. Das Original – der Weber Grill – wurde 1952 erfunden und erfreute sich schnell hoher Popularität. Den Kugelgrill gibt es in verschiedenen Größen. Einige davon sind klein und tragbar, andere wiederum haben angebrachte Rollen aufgrund der Größe und des hohen Gewichts.
Der Kugelgrill sieht, wie der Name schon sagt, wie eine Kugel aus. Die Kammer in die die Kohle kommt ist wie ein Kessel geformt. Der dazu passende Deckel sieht ähnlich aus. Sowohl am unteren Teil des Grills, als auch am Deckel, gibt es Belüftungsöffnungen mit denen man die Temperatur regeln kann. Meist werden die unteren Belüftungsöffnungen offen gehalten, während man mit denen im Deckel die Temperatur steuert.
Durch die Form ergibt sich beim Kugelgrill die Möglichkeit des indirekten Grillens. Dabei wird die Kohle, oder in dem Fall besser Briketts, entweder nur auf eine Seite des Grills gelegt oder Kreisförmig verteilt, sodass in der Mitte ein Loch bleibt. Auf die freie Stelle kommt dann eine Schale mit Wasser. Da es neben den Briketts sehr heiß wird, sollte es eine Schale aus Metall sein, die sich bei hohen Temperaturen nicht verbiegt. Das Grillgut wird dann über der Wasserschale platziert und so indirekt und schonend gegrillt. Durch den geschlossenen Deckel, bleibt auch mehr Rauch im Grill und das schmeckt man auch. Für den Kugelgrill eignen sich Räucherchips besonders gut.
Die besten Kugelgrills 2022
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Kohlebecken
Die wohl einfachste Form des Holzkohlegrills ist das „Kohlebecken“ oft auch einfach Rundgrill genannt. In der Regel besteht der Grill aus einer Metallschüssel, welche als Kohle-Behälter dient, aus einem Metalldraht, welcher zu einem Grillrost geformt ist und hat alternativ auch noch Standbeine, welche an die Kohlepfanne befestigt sind. Die Temperatur kann nur durch die Höhenverstellung des Grillrosts geregelt werden. Nach wie vor ist das Kohlenbecken bzw. der Rundgrill sehr beliebt. Das liegt aber nur daran, dass die Preise für den Billig-Grill einfach unschlagbar sind. Qualität bekommt man, bei einem Grill um 15-20 Euro sicher nicht.
Pelletgrill
Pelletgrills sind erst seit einigen Jahren im Aufschwung. Davor hatte kaum jemand einen Pelletgrill im Garten stehen. Wie der Name schon sagt, wird der Pelletgrill von komprimierten Holzpellets befeuert. Die Pellets werden in eine eigens dafür vorgesehene Box geladen und dort in der Regel über einen elektrischen Zündstab zum Brennen gebracht. Die meisten Pelletgrills haben einen Tonnenform an der noch eine quadratische Box für die Pellets angebracht ist.
Der Vorteil eines Pelletgrills ist die Temperaturvielfalt. Von Niedrig-Temperaturen im Bereich zwischen 36 und 70 Grad, fürs langsames Smoken, über Gartemperaturen von 80 bis 180 Grad, bis hin zum Grillen bei niedrigen Temperaturen im Bereich von 220 bis 260 Grad ist alles möglich. High-End Pellet-Grills schaffen auch Temperaturen von 350 Grad und mehr. Der Pellet-Grill ist somit einer der wenigen Griller der sowohl zum Smoken als auch zum Garen und zum Grillen genutzt werden kann.
Abhängig von der Härte der Pellets, der Umgebungstemperatur und davon wie oft der Deckel geöffnet wird, verbrennt der Pellet-Grill zwischen 200 Gramm und einem halben Kilo Pellets pro Stunde und das bei einer Temperatur von etwa 80-120 Grad Celsius. Natürlich können, wie beim Grillen mit Holz, unterschiedliche Holzarten verwendet werden, um das gewünschte Raucharoma zu bekommen. Apfel und Kirsche eignen sich genauso wie Buche oder Eiche.
Heizt man das Haus ohnehin schon mit Pellets, dann kann man doch auch damit Grillen oder? Nicht ganz, denn Pellets die zum Heizen genutzt werden sind in der Regel sehr weich und sollten nicht in Pelletgrills verwendet werden. Bei Pelletgrills sollte man eher zu stark komprimierten Hartholzpellets greifen.
Smoker Holzkohlegrill
Der Smoker ist dem Pelletgrill sehr ähnlich. Der Aufbau ist eigentlich identisch, denn genauso wie der Pelletgrill hat der Smoker eine oder mehrer Tonnen an die eine zusätzliche kleinere „Feuerbox“ angebracht ist. Das Grillgut hat somit nie direkten Kontakt mit dem Feuer und wird nur durch niedrige Temperatur und durch den Rauch geräuchert.
Der Smoker ist nichts fürs schnelle Grillen, denn meist werden darin sehr große Stücke Fleisch zubereitet, die in einem normalen Grill kaum Platz finden. Während man das Grillgut bei einem normalen Grill in wenigen duzend Minuten fertig hat, dauert es beim Smoker auch mal gute 4-5 Stunden oder auch einen ganzen Tag, je nachdem was man zubereiten möchte. Wer Smoken möchte, der sollte Geduld mitbringen und es nicht eilig haben.
Grillwagen
Der Grillwagen ist eine Mischung aus Rundgrill und Kugelgrill. Der Holzkohlegrill hat eine flache Pfanne welche als Kohlebecken genutzt wird. Darüber befindet sich der Grillrost, der meist mit ein paar einfachen Handgriffen in der Höhe verstellt werden kann. Im Gegensatz zum einfachen Rundgrill, hat der Grillwagen einen Deckel wie der Kugelgrill. Über Belüftungsöffnungen kann die Temperatur reguliert werden ohne, dass der Deckel geöffnet werden muss.
Preislich liegen die günstigen Modelle etwa gleichauf mit hochpreisigen Rundgrills. Teure Grillwagen kommen auf den Preis von günstigeren Kugelgrills und stellen somit eine Alternative dar. Hochpreisige Grillwägen haben meist weitere Extras wie Warmhalteroste, Besteck-Ablagen oder weitere Ablageflächen für Grillgut. Der Grillwagen hat den Namen vom Wagenförmigen Aufbau. Der Grill steht in der Regel auf vier Beinen, von denen an zweien Räder befestigt sind. Somit kann man den Grillwagen einfach kippen und dann zu einem geeigneten Platz rollen.
Shichirin/Hibachi
Der Shichirin, häufig auch, fälschlicherweise, als Hibachi bezeichnet ist ein kleiner, transportabler, japanischer Holzkohlegrill, der in der Regel auf einem Tisch steht und dort auch genutzt wird. Im Gegensatz zum heute gängigen „Grillmeister“ der sich um das gesamte Grillgut für eine größere Gruppe kümmert, geht es beim Shichirin eher um das gemeinsame Grillen, bei dem jeder selber das Grillgut auf den Grill legt und sich darum kümmert. Auch wenn der Platz auf dem kleinen Grill meist knapp ist, macht das gemeinsame Grillen besonders viel Spaß.
In Japan wird der Grill auch häufig in Innenräumen verwendet, da er mit Binchōtan, einerHolzkohle aus der japanischen Eiche, befeuert wird. Diese soll keinen Rauch bilden und sauber verbrennen. Dabei ist die Temperatur sehr niedrig und eignet sich vor allem für das langsame Garen von dünn-geschnittenem Fleisch, Fisch oder Gemüse.
Da das Grillen in Innenräumen in Deutschland fast überall verboten ist, ist der kleine Grill aus Japan eine nette Alternative um draußen mit Freunden zu Grillen. Der Shichirin wird heutzutage meist aus Metall oder Keramik hergestellt und ist dabei Rund oder Quadratisch bzw. Rechteckig. Wie bei einem Rundgrill wird die Temperatur über die Höhenverstellung des Grillrosts oder wie beim Kugelgrill über kleine Belüftungslöcher reguliert.
Der Schwenkgrill
Der Name des Schwenkgrills kommt von dessen Konstruktion bzw. Funktion. Der Name ist Programm. Der Schwenkgrill hat keinen festen Grillrost. Stattdessen hängt der Grillrost an 3-5 Ketten (manchmal auch mehr) und lässt sich schwenken und rotieren. Die Ketten sind dabei an einem Dreibein befestigt und können höher und tiefer gelegen sein, je nachdem wie nah man mit dem Grillgut an die Glut möchte. Oft wird diese Konstruktion selber gebaut oder zumindest Teile davon.
Durch das rotieren bzw. schwenken des Grillrosts, hat man ein geringeres Risiko von verbranntem Fleisch und bereitet das Grillgut weit schonender zu als mit einem normalen Grill. Neben Holzkohle und Briketts wird beim Schwenkgrill auch oft einfaches Holz verwendet. Dabei sollte man immer vorsichtig sein und eine gute Unterlage für die Glut haben. Feuerschalen aus hochwertigem Edelstahl eigenen sich dabei besonders gut.
Grillplatte / Feuerring
Die Grillplatte ist bei uns noch nicht so bekannt wie in den USA. Weit beliebter ist der Feuerring, der zumindest Nah an die Grillplatte ran kommt. Zwar ist die Platte meist mit Gas befeuert, aber zumindest die flache Grillfläche haben die beiden gemeinsam. Des Weiteren ist die Grillplatte meist rechteckig, während der Feuerring, wie der Name schon sagt, in der Regel kreisrund ist.
Der Feuerring besteht aus einer kesselförmigen Feuerschale für die Kohle und einem Ringförmigen „Grillrost“. Der Grillrost ist kein herkömmlicher Grillrost wie er von anderen Holzkohlegrills bekannt ist, sondern eine flache Platte mit einer Aussparung in der Mitte. Somit hat man eine Ringförmige Platte in deren Mitte am Boden die Kohle oder das Holz liegt.
Der Feuerring ist ein sehr geselliger Grill. Denn kaum ein anderer Grill begeistert so sehr, wie ein Grill mit offenem Feuer. Es ist auch kein Grill für eine schnelle Zubereitung, denn das Einheizen und bilden des Glutbetts dauert in einem großen Grill gut 1-1,5 Stunden.
Zubereiten kann man auf dem Feuerring, von Steak über Huhn, bis hin zu Gemüse eigentlich alles. Je weiter innen man am Feuerring ist, desto höher ist die Temperatur und desto schneller wird das Grillgut gar. Je weiter außen man sich befindet, desto niedriger ist die Temperatur, was sich besonders für schonende Zubereitung von Fleisch und vor allem Gemüse eignet.
Holzkohlegrill Kaufberatung
Sobald die ersten Sonnenstrahlen, im Frühling, die Tage wieder länger werden lassen, wird der Holzkohlegrill rausgeholt. Für viele – der einzig wahre Grill – mit dem einzig wahren Aroma. Bevor du dich für einen Holzkohlegrill entscheidest, gibt es einiges zu bedenken:
- Direkt Grillen, indirekt Grillen oder gerne beides?
- Durch die unendlichen Varianten und die endlose Auswahl an Grillern, musst du dich auch zwischen den Grill-Typen entscheiden. Kugelgrill oder Grillwagen? Smoker oder doch ein Komb-Grill?
- Ein hochwertiger Grill der viele Jahre hält oder ein günstiger Grill welcher nach ein paar Jahren ersetzt werden soll?
- Ein großer und massiver Grill welcher nicht bewegt wird, oder lieber ein transportabler Grill der zum Camping mitgenommen werden kann?
- Soll es ein Feuerring sein, bei dem man auch mal zusammen in einer geselligen Runde stehen kann?